Von der Noro Akari 4 hatte ich erst einmal ein einziges Knäuel, um es zu testen. Die Farbrapporte der Akari faszinieren mich, doch ich wusste noch nicht, wie es sich gestrickt macht. Zum Glück hat so ein Akari-Knäuel gleich 200 Gramm und damit kann man schon einmal größer denken. Ich wollte in jedem Fall nicht über die 200 g Noro Akari 4 hinaus und auch nichts nachmachen, wie das obligatorische Ein-Knäuel-Tuch. So nahm ich aus meinem Stash noch etwas des mint-farbenen Seidengarns Silk Garden Solo 31 hinzu und entwarf eine Weste. Doch zuerst einmal noch etwas …
Kurioses zum Garnnamen der Akari 4: Kenrokuen Garden
Dass das Garn Noro Akari 4 seinen Namen „Kenrokuen Garden“ (eines der drei berühmten Gärten Japans) zu Recht trägt, kann man hier im Beitrag über den Park auf der Seite von Oliver Kilb sehen. Er hat zahlreiche Bilder des Parks geschossen: Grün in Grün, wie das tolle Garn von Noro. Ein Foto habe ich mal von ihm hier als Beispiel eingefügt. Passt perfekt, nicht wahr?
Weste over all
Bei Westen scheiden sich ja die Geister. Entweder hasst man sie oder man liebt sie, so wie ich. Ich finde Westen toll und auch diese hier, die eher ein Westover ist, da sie verschlusslos daherkommt und du sie – wie einen Pullover – über den Kopf ziehen musst. Das ist auch sehr praktisch, denn so verrutscht nichts und die Weste sitzt … bei jedem Wetter 😉
Die Konstruktion der Weste
Wie in meiner Garnrezension beschrieben, empfinde ich die Rapporte der Noro Akari wie Aquarelle. Um diesen Effekt noch zu unterstreichen, habe ich bei meiner Weste mit der Naturfarbe vorn begonnen. So sieht es aus, als ob die Farbe dort ausgelaufen ist.
Gestrickt ist die Weste in einem Stück, vom vorderen unteren Rand bis zum hinteren unteren Rand. Dabei habe ich
- die Armausschnitte ausgespart,
- für das Schulter-Shaping mit verkürzten Reihen gearbeitet,
- die gesamte Schulterpasse mit der Noro Silk Garden Solo 31 gestrickt, die sich bis auf den halben Rücken runterzieht,
- und zum Abschluss ebenfalls mit der Silk Garden Solo ein Bündchen angestrickt, das länger als das der Vorderseite ist.
Die Aufteilung auf Noro Akari 4 und Silk Garden Solo 31
Ich suchte nach einer Konstruktion, die meine Prämisse „nur ein Akari-Knäuel verwenden“ gerecht wird. Beim Stricken in einem Stück, kann man so flexibler reagieren und ich hatte mir extra auch die breite Silk Garden-Passe ausgedacht, um Akari-Garn zu sparen. Am Ende war ich gar so sparsam, dass ich noch ganze 70 g übrig hatte. Die komplette Weste wiegt 255 Gramm, demnach stecken – neben den 130 g Noro Akari 4 – noch 125 g Noro Silk Garden Solo 31 drin, die sich
- in der breiten Passe,
- den Taschenbeuteln,
- dem hinteren Bündchen, sowie
- dem Halsausschnitt und
- den Armausschnitten befinden.
In die Vorderseite der Weste sind zwei kleine Taschen eingearbeitet, denn ich liebe Taschen. Sie geben Charakter, auch wenn sie noch so klein sind. Die Taschenbeutel sind aus der Silk Garden Solo, dessen wunderbares Mintgrün sich herrlich harmonisch in das Farbschema der Noro Akari 4 einfügt, wie du im Folgenden selbst begutachten kannst, in der …
Fotogalerie der Weste aus Noro Akari 4 mit Silk Garden Solo
Die fertige Weste habe ich nur oben, in der Höhe der Passe gespannt, damit es die gleiche Breite erreicht, wie das glatt rechts Gestrickte. Das Bündchen unten ist nicht gespannt, damit es sich dort schön zusammenzieht.
Die Akari Garn-Rezension findest du hier.
Zur Noro Akari im Projekt-Blog geht es hier!
Alle Fotos und Design: Katrin Walter aka Noromaniac
Schöne Weste mit super Farbverlauf. Für mich wie Ostseestrand mit grüner Wiese am Morgen 🙂
Danke Rita für deinen Kommentar. Wie es aussieht, denkst du immer an Ostsee 😉 aber da ist es ja auch schön, zu jeder Jahreszeit und neben Meer und Sandstrand finden sich auch gleich Wälder und Wiesen in der Nähe. Da hast du recht, jedenfalls da, wo ihr immer hinfahrt. Viel Spaß beim nächsten Besuch …
Sehr feine, spannende Details, liebe Noromaniac. Der verlängerte Bund hinten, der Schlitz seitlich, die Taschen – einfach super lässig. Ich bin eigentlich kein Fan von Westen (auch nicht von Pullundern, wie man früher zu einem Pullover ohne Ärmel sagte), doch dein neuestes Kunstwerk überzeugt!
Danke, Soleaelos für deinen lieben Kommentar, obwohl du Westen oder Pullunder (dieses Wort mag ich nicht, ich finde Westover besser, hört sich fröhlicher an) nicht magst. Mal sehen, was ich aus den verbliebenen 70 g noch mache, daraum schaue ruhig bald noch einmal rein.