Betrachten wir es einmal rein von der Farblehre, ist Noro mit der Taiyo Sock 30 eine wirkliche Harmonie gelungen. Es werden bei mir eher keine Assoziation zu Landschaften hervorgerufen, sondern mir kommt ein echtes Spiel aus Komplementärfarben in den Sinn.
Lilalarium – Kurzbetrachtung zur Farbe Violett und ihrer Ergänzung
Aus Wikipedia über die Farbe Violett: „…Im normalen Sprachgebrauch werden die Farbnamen Violett und Lila zwar überdeckend für Farbtöne zwischen Rot und Blau genutzt, Violett ist jedoch der „reine kurzwellige“ Farbreiz, während Lila eine gebrochene Farbe im Rotblau beschreibt. Die Komplementärfarbe nach der subtraktiven Farbmischung ist Gelb, nach additiver Farbmischung ist es Grün (wobei dort die exakte Mischung aus dem jeweiligen primären Rot- und Blauton (Sekundärfarbe) eher als Magenta bezeichnet wird; Violett ist so gesehen eine Tertiärfarbe, die sich aus Magenta und Blau ergibt und somit zu Gelbgrün komplementär ist). …“
Lila, Violett, Purpur, Flieder, Veilchen, Pflaume, Aubergine, Mauve … alles gängige Bezeichnungen für eine Farbe und ihre Nuancen, die sehr divergierende Bedeutungen und Wirkungen haben kann. Sie kann einerseits sehr profan wirken und, ganz im Gegenteil, herrschaftlich und elegant sein. Ich mag bestimmte Lila-Purpur-Violett-Töne sehr, weil sie Ruhe und eine große Eleganz ausstrahlen. Nicht umsonst war die Farbe einst nur den Kaisern vorbehalten (damals noch eher in der Bedeutung von Scharlachrot) und das Purpur wurde dann die Farbe kirchlicher Würdenträger, der Bischöfe.
Schauen wir uns unter diesen Gesichtspunkten die Noro Taiyo Sock 30 an, finden wir gleich zwei dunkle Lila-Töne und ein Violett und dazu die perfekten Komplementärfarben, zwei Gelbtöne und ein Grau was ins Grünliche geht, getragen und harmonisiert mit Schwarz und Weiß. Dieser Farbrapport ist einfach perfekt, was die Farbharmonie betrifft.
Ich hab mal angefangen, ein Teil zu häkeln und eines zu stricken und im Folgenden siehst du das Ergebnis.
Das Cape … total genial – gehäkelt
Das Cape sollte ursprünglich eine Stola werden, sowie diese hier:
Doch dann stellte ich mir vor, wie oft ich sie im Alltag immer wieder zurechtzupfen muss, weil sie von der Schulter gerutscht ist oder festhalten, damit sie nicht verloren geht. Darum habe ich sie, als sie eigentlich schon fertig war, zum größten Teil zusammengehäkelt und daraus ein sehr vielseitiges Teil gemacht. Denn …
- ich kann
es als asymmetrischen Poncho tragen mit der „Naht“ auf einer Schulter.
(Zum Zusammenhäkeln habe ich ein kleines Wellenmuster benutzt, also Kettmasche, halbes Stäbchen und Stäbchen immer im Wechsel … so wurde es dann noch ein Schmuckrand. Wichtig war hier nur, die Farbe mit Bedacht zu wählen und ich nahm das helle Graugrün, was am meisten im Rapport vorhanden ist) - ich kann
das Teil aber auch mit der Naht nach vorn tragen, dann ist es wie ein Schulterwärmer aber von vorm sieht es wie ein Pullover aus … oder, anders herum, hinten lang runterhängen lassen und vorn wirkt es dann wir ein Tuch. - ich kann
das Cape auch als Schal tragen, indem ich es doppelt um den Hals lege und durch das Loch (offene, nicht zusammengehäkelte Stelle für den Kopf) ein Ende stecke und … Voilà … es ist ein Schal und passt perfekt zu meiner hellgelben Jacke (siehe unten).
Damit ist dieses Wunderteil, angekommen im Restaurant, einfach entfaltbar und als schmuckes Cape zu nutzen und wenn es wieder rausgeht und nicht unter die Jacke passt (Ärmel und so), wird es wieder zum Schal. Genial.
Das Beanie aus Noro Taiyo Sock 30 – gestrickt
Zur Mütze brauche ich nicht viel sagen, es ist einfach ein Schlauch aus rechten Maschen. Ich habe dafür nur ein 50-g-Knäuel Noro Taiyo 4ply 30 (genau wie die Taiyo Sock, die aber als 100-g-Einheit verkauft wird, siehe hier) gebraucht und das glatt rechts Rundgestrickte in der vorletzten Runde eingehalten und nach dem Abketten mit dem gleichen Wellen- oder Zähnchen-Muster abgeschlossen, wie beim Poncho. Eine einfache Beanie und schon ist das Ensemble fertig. Man kann es noch eleganter machen mit einer gelben Blume, die sowohl an die Beanie als auch an das Cape passt.
So nun gibt es Fotos satt, zu denen (und zur Farblehre) du unten gern ein Statement abgeben kannst.
Nun bin ich aber gespannt auf dein Statement.
Schreibe es einfach unten in den Kommentar.
Danke schön.
Und hier geht es zu den passenden Handschmeichlern aus der gleichen Taiyo Sock-Farbe.
Weitere Projekte aus den Garnen der Noro Taiyo-Familie kannst du hier hier finden …
Überzeugend rüber gebracht mit der Farblehre 🙂 mal wieder sehr schöne Teile und ein sehr schöner Text.
Es ist total komisch, diese Farbnummer gibt es schon ewig (und fast nicht mehr) und ich habe sie auch immer wieder gesehen aber ich empfand sie nie als besonders, bis ich diese Stola (oben) sah. Erst so hat mich das Garn wirklich überzeugt.
Das zeigt mal wieder wie wichtig es ist, jedes Garn für sich selbst zu betrachten und ein passendes Modell zu finden. Genau das braucht auch immer wieder sehr viel Zeit. Ich fange oft Teile an, die ich dann wieder aufräufele, weil es irgendwie nicht passt vom Garn, von der Farbe, vom Farbansatz etc. oder auch so gar nicht zu mir. Manches erkennst du erst im Werden oder wenn es fertig ist.
Bei der Taiyo Sock 30 kam natürlich auch noch meine eigene Entwicklung hin zu einer immer individuelleren und eigenen Garderobe hinzu, bei der auch Lila eine Rolls spielen soll. Man findet das Lila zum Beispiel auch in meinem Pullover aus Taiyo Sport Farbe 6, im Schal aus Kibou 5, aus dem vorherigen Post, auch im Blumenschal steckt Lila … und ich habe da noch mehr, was noch nicht verarbeitet ist, in denen immer wieder andere Violett-Lila-Töne (mit immer wieder anderen Farben kombiniert) stecken, was – im richtigen Ton – sehr aristokratisch wirkt, elegant aber auch, je nach Modell, sehr sportlich.
Hervorragend variabel für den oft so launischen Frühling. Und die Violetttöne harmonieren dazu mit dem gerade so zauberhaft duftenden Fliederbüschen.
Oh ja Wooly, diesen frisch-würzigen und leicht süsslichen Duft mag ich auch sehr: Flieder und vor allem die zu dieser Zeit auch blühenden Maiglöckchen. Auf dem Foto oben ist die Stola ja auch mit weißem und fliederfarbenen Flieder und Margeriten abgebildet … so haben wir hier doch wieder die Verbindung zur Natur mit genau diesem romantischen Blumenbukett.
DARUM ist das Leben so schön: weil man selbst, wenn man ’nur mal‘ das neuste Teil von Noromaniac angucken möchte, noch was lernen kann!
So interessant mit der Farblehre und so schön, die Verbindung der Farben der Wolle mit den Farben in der Natur, da hat man zum Schluss das Gefühl, dass Deine Teile auch nach Maiglöckchen und Flieder duften, wenn man sie trägt. Es sieht wieder sehr schön aus und das Schönste die große Vielfalt beim Tragen und immer mit der passenden Kopfbedeckung. Na dann auf zum Spaziergang, die nächsten Inspirationen finden und entspannen.
Wunderbar, freut mich, Majo 🙂
Ich habe schon wieder einige Teile fertig, komme nur nicht zum Fotografieren und Schreiben, darum schaue demnächst ruhig wieder vorbei, denn es gibt bestimmt bald wieder Neues.
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