Ich bin total verliebt in mein Häkelkleid aus Noro Tsubame im Granny-Style. Es sieht so frisch aus und wirkt so fröhlich, wie die Stimmung, die aufkommt, wenn die ersten Blumen im Frühling sprießen. Das gehäkelte Kleid hat keine klassischen quadratischen Grannys, doch das Muster aus den Dreierbündeln Stäbchen, ist das klassische Muster für diese bunten Granny-Square-Decken. Ich habe sogar eine Anleitung für das Häkelkleid aus Noro Tsubame erstellt (siehe unten). Doch fangen wir vorn an mit dem …
Garn für das Häkelkleid aus Noro Tsubame
Die Noro Tsubame macht sich hier wirklich gut, denn sie ist herrlich kuschlig und schmeichelt der Haut und hält auch noch etwas warm in den ersten kühleren Frühlingstagen. Das Garn besteht aus 50% Seide, 25% Wolle und 25% Polyamid und es gibt sie nur im 200-Gramm-Maxi-Knäuel. Die Farbnummer ist die #02 mit dem Namen Kamaishi, die du sicher vom „Boxy Cardigan“ vom Noro Design Team oder dem „Eyelet Scarf“ von Rosemary Drysdale kennst. Wenn nicht schau doch einmal in meiner Garnrezension der Noro Tsubame hier vorbei.
Die Farben sind kräftig und dezent zugleich. Kein Wunder, dass sie mich an die Frühlings-Krokusse erinnern, die wie die Farben im Häkelkleid aus Noro Tsubame aufpoppen und mit ihren Blüten (meist noch auf kargem Grund) von einem neuen Lebenszyklus künden. Der Name für das Kleid ist also eine Hommage an diese wunderbare beflügelnde Aufbruchsstimmung, die es vermittelt, wie der …
Frühlings-Krokus
Dazu habe ich dir mal zu meinem Häkelkleid aus Noro Tsubame ein paar dieser Frühjahrsblüher gestellt, damit du dir selbst ein Bild machen kannst.
Botanisch sagt man über die Pflanze, dass sie ein mehrjähriges Knollengewächs ist, mit grasartigen schmalen Blättern und schlanken Blütenkelchen in Weiß und Flieder, manches Mal auch mit Blau oder Violett gestreift. Ihre Herkunft liegt in Kleinasien und Italien. Als Frühblüher sind sie in den Parks und Gärten der gemäßigten Breiten auf der ganzen Welt anzutreffen.
In der Symbolik der Blumen ist der Krokus ein Zeichen für himmlische Glückseligkeit und der Inbegriff alles Lieblichen in Farbe, Geruch und Geschmack.
Das, dass mit den lieblichen Farben stimmt, konntest du bereits in den ersten Bildern sehen. Dass ich in meinem Häkelkleid aus Noro Tsubame voller Glück im siebenten Himmel schwebe, ich denke, das glaubst du mir sicher auch sofort.
Ein Kleid voller Symbolik
Neben der Symbolik der Blume als Frühlingsbote, ist das Garn selbst inspiriert von dem Vogel, der den Frühling einläutet: der Schwalbe (Tsubame auf Japanisch). Dann sind da die herrlichen Farben der Farbe #02 dieses Norogarns – und mein Wolke-7-Mood. Und auch das Muster selbst, aus den jeweils drei Stäbchen, hat eine Verbindung mit dem Frühlings-Krokus. Bei seinen Blütenblättern spricht man von „dreizählig“, also drei hier und drei dort und Frühlingsbote hier wie dort.
Weiterhin findet sich dieses Muster aus drei Stäbchen-Bündeln eben in den klassischen Häkelquadraten der Granny-Square-Decken. Diese Decken sind der Inbegriff von Cozyness und genauso kuschlig und „gemütlich“ ist auch mein gehäkeltes Kleid.
Diese klassischen Häkelquadrate werden ebenso zu vielen anderen Teilen zusammengefügt, wie Taschen oder Bekleidung. Gerade sind sie wieder so richtig in … sogar schon seit ein paar Jahren. Ich selbst habe einen Pullover aus diesen Quadraten gehäkelt, den Pulli Margerite, den du hier sehen kannst …
Dieses Mal sollte mein Häkelteil jedoch anders werden …
Die Konstruktion des Häkelkleid aus Noro-Garn
Das Häkelkleid aus Noro Tsubame beginnt wie ein einziges großes Häkelquadrat, nur mit einem „Loch“‘ in der Mitte, denn irgendwo muss ich ja meinem Kopf durchstecken. Es wird an vier Stellen mit Zunahmen fortgesetzt, wie bei jedem Granny. Hier bilden diese Zunahmen die Raglanschrägen.
Dann wollte ich es opulenter und habe mir die Rückseite etwas aufwendiger gestaltet. Dabei wollen wir nicht gleich von einem Cul-de-Paris* oder der Turnüre, einem im Kleid verborgenes, das Gesäß stark betonendes großes Polster sprechen, denn so ein Polster habe ich in echt. 😉
*hier so ein Cul-de-Paris, Foto aus Wikipedia:
Doch ich wollte hinten eine stärkere Raffung haben als vorn, weil ich mir das als sehr feminines und jugendlich-frisches Kleidungsstück vorstellte. Zudem schnürt mein Kleid nicht in der Taille ein, sondern hängt locker, wie eine Tunika. Im Folgenden zeige ich dir das Häkelkleid aus Noro Tsubame noch einmal von hinten und von der Seite, um die Konstruktion des Kleides besser zu verstehen.
Und wenn ich jetzt recht darüber nachdenke, erinnert es auch ein wenig an die Kleider für kleine Mädchen. Also Match Point für das „Jugendlich-Frische“ 🙂
Das Finish
Das Finish oder die Abschlüsse am Häkelkleid aus Noro Tsubame sind gestrickt. Dazu habe ich ein einfaches Rippenmuster aus je einer rechten und linken Masche gewählt, genau so simpel, wie das klare Granny-Muster. Der Halsausschnitt ist nur schmal umstrickt, den Bündchen an den Ärmeln habe ich etwas mehr Reihen gegönnt.
Happy Noromaniac-Mädchen im Häkelkleid aus Noro-Garn
Das erste Mal hatte ich dieses Kleid zu Ostern 2024 an. Von meiner Schwester bekam ich eine gehäkelte Eule aus rosafarbenem Garn in Form eines Täschchens, das ich gut für mein Taschentuch verwenden kann. Und da es so wunderbar zu meinem Häkelkleid aus Noro Tsubame passte, habe ich mir kurzerhand ein Riemchen aus Bändchengarn rangeflochten und kann die Aufbewahrung für mein Taschentuch nun direkt immer bei mir tragen. Schau mal im folgenden Bild
Hier die symphatische kleine Tasche noch einmal in der Draufsicht. Sie verhüllt dezent mein Taschentuch und ist aus rosafarbener Wolle in Form einer Eule mit dicken eckigen Knöpfen als Augen, die auch gleich als Verschluss dienen:
Und dann noch einmal das happy Noromaniac-Mädchen von vorn und hinten in diesem wundervollen Frühlings-Krokus-Kleid
Was meinst du? Ist das nicht ein cooler Relaxed-Fit-Style in fröhlichen Farben? Sag mir gern deine Meinung in einem Kommentar.
Falls du dir das Häkelkleid aus Noro Tsubame nacharbeiten möchtest, ich habe dazu eine Anleitung erstellt. Sie passt für Größe 40 bis 44, doch es gibt auch Tipps, wie du es verkleinern oder vergrößern kannst und eine Variante mit Vorder- und Rückseite mit einheitlichen Zunahmen (ohne das größere Schößchen hinten). Du findest die Häkelanleitung bei Raverly oder schreibe mir hier, um sie direkt bei mir zu kaufen.
Welche Farben es aktuell von der Noro Tsubame gibt, kannst du beim Großhändler für Noroganre aus Japan, bei Knittingfever finden.
Blumenbilder aus Pixabay: (von oben nach unten) Bertvhul, RebekahAmaris, Michael Reichelt und Albrecht Fietz. Foto mit dem Kleid zur Illustration eines Cul-de-Paris: aus Wikipedia. Alle restlichen Fotos, Idee, Text und Design © Katrin Walter – Noromaniac
Hallo Noromaniac, dein Frühlings-Krokus – Häkelkleid sieht super aus und passt wirklich gut zum Frühling mit dem frischen Grün und den knalligen Krokusfarben.
Echt toll gemacht! Ich liebe dass es leicht aussieht und trotzdem nicht durchsichtig ist und den Raglanschnitt finde ich auch ganz großartig. Das einzig Gemeine für mich daran, wie immer, bei dir liest es sich so „schnell“ und „einfach“ gemacht, aber wenn ich anfange zu häkeln, dann reicht meine Ausdauer höchstens für ein Kleid in Puppengröße, noch dazu im Frühling, wo die Tage immer länger werden und ich gerne auch ganz lange draußen bleiben möchte. Ich wünsche dir ganz oft fröhliche Frühlingsstimmung, auch wenn du dein neues Frühlings-Krokus-Kleid mal nicht anhaben kannst.
Liebe Majo, vielen Dank.
Das Kleid habe ich noch vor dem Frühlingsanfang gehäkelt. Jetzt, wo es wärmer ist, steht auch dem Stricken und Häkeln draußen oder auf dem Balkon nichts im Wege, solange genügend Licht da ist.
Dieses Muster ist sehr meditativ, da man immer nur drei Stäbchen häkelt, ein einfaches Muster, dass dich in jeder Runde gleich einen Zentimeter vorwärtsbringt (beim Stricken musst du dafür mehr Runden drehen). Dann genügt es zuzuschauen, wie es wächst, und dass auch noch bei diesem wunderschönen Farbverlauf – Farbtherapie und Ausgleich zum stressigen Job in einem, egal ob drinnen oder draußen 😉